Der Rücken streikt, das Knie schmerzt oder die Arbeitsaufgaben wachsen einen über den Kopf. Da ist es verständlich, wenn man darüber nachdenkt, früher in Rente zu gehen.
Das ist durchaus möglich. Dabei gibt es aber einige Dinge zu beachten.
Entspannt mit 63 in Rente zu gehen ist für viele Arbeitnehmer durchaus eine Option. Nun kommt es auf die persönliche Situation an, ob und welche Abschläge unter Umständen auf Sie zukommen. Die Experten von Stiftung Warentest geben unter dem Beitrag „So klappt die Rente mit 63“ auf Test.de einen ersten Überblick, worauf man alles achten muss. Hier eine Auswahl ihrer wichtigsten Tipps zur Frührente in Kürze.
Der Anspruch
„Nicht jeder muss bis zu seinem regulären Rentenalter arbeiten. Mit genug Beitragsjahren können viele schon ab 63 in Frührente gehen“, so der Hinweis der Experten.
Abschläge Ja oder Nein
Wer mindestens 45 Beitragsjahre aufweisen kann, darf abschlagsfrei – also ohne Rentenminderung – früher in Rente gehen. Alle die mindestens 35 Jahre arbeiten waren können zwar auch früher gehen, müssen aber Abschläge bei der Rente hinnehmen.
Das Rentenalter
Das Renteneintrittsalter für die abschlagsfreie Rente mit 45 Versicherungsjahren steige für jeden Jahrgang an, Test.de gibt ein Beispiel: „Für den Jahrgang 1957 liegt es bei 63 Jahren und zehn Monaten. Für die Rente mit Abschlägen nach 35 Versicherungsjahren bleibt das Alter 63 Jahre.“
Die Beantragung
Die vorgezogene Rente muss man bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen, so die Experten. „Vereinbaren Sie dazu einen Termin in Ihrer Nähe oder in Corona-Zeiten zur Telefon- oder Online-Beratung. Die Rentenversicherung berät auch zum Renteneintritt und prüft ihren Anspruch.“ Erste Eckpunkte stehen schon in der Rentenauskunft, die regelmäßig mit der Post nach Hause kommen.
Der Renteneintritt
Um die individuellen Daten zum möglichen Rentenbeginn zu berechnen, gibt es den „Renteneintrittsrechner“, wo man sein Geburtsdatum eintragen kann. Als Ergebnis bekommt man im einen Feld das Startdatum für die Regelaltersrente angezeigt, im nächsten Feld das Startdatum der Rente für langjährig Versicherte (35 Versicherungsjahre) sowie die Angabe, wieviel Prozent die Abschläge auf die Rente in diesem Fall betragen würden. Im dritten Feld wird nach der Berechnung zudem angezeigt, zu welchem Zeitpunkt die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte (45 Jahre) beginnen würde.
Besondere Regeln beim Renteneintritt gelten für Menschen mit Schwerbehinderung. Im Artikel dazu: „Sie müssen nicht so lange arbeiten wie Menschen ohne Beeinträchtigungen.“
Altersteilzeit
Wer Glück hat, arbeitet in einem Betrieb der Möglichkeit der Altersteilzeit einräumt. Das ermöglicht den älteren Arbeitnehmern einen gleitenden Übergang vom Job in die Rente. Einen rechtlichen Anspruch auf Altersteilzeit gibt es allerdings nicht.
Die Eckpunkte zeigen Rente mit 63 ist möglich aber nicht immer Lukrativ. Für alle, die den Lebensabend finanziell richtig durchplanen möchten, hat die Finanztestredaktion ein Buch herausgegeben. Das gesammelte Finanztest-Expertenwissen über Rentenversicherung, Vorsorge, Riester-Rente, Flexirente und Mütterrente finden Sie in dem im März 2021 erschienenen Buch „Meine Rente„. Der Ratgeber der Stiftung Warentest geht anhand vieler anschaulicher Praxisbeispiele auf die wichtigsten Fragen rund um den Renteneintritt ein. Mit diesen Tipps können Sie mehr herausholen!